Wie alle anderen Jugendlichen hat auch Hope einen besten Freund. Amory – gemeinsam suchen sie nach Futter in der Wildnis. Hope ist nicht zimperlich. Hope’s Nahrung ist eine breite Palette und sie findet diese auch selbständig. Sie gräbt sogar Ameisennester mit bloßen Händen aus. Aber keine Bange – die Haut ist fast wie Leder. Normalerweise machen die Orangutans dies mit Stöckchen, und warum Hope dies auslässt, wissen wir noch nicht J
Hope liebt auch Früchte. Zu jeder Fütterungszeit ist sie diejenige, die versucht, das meiste zu ergattern, sie deckt dann das Gemüse mit ihrem Körper zu und frisst zuerst die süßen Früchte. Diese Wahl ist allerdings eine Gute, denn die Früchte enthalten die meisten Nährstoffe.
Wenn wir verwaiste Tiere ins Center bekommen, erziehen wir die Tiere auch dazu, zuerst das Gemüse zu fressen, und dann – als „Nachspeise“ – das süße Obst zu geben. Ganz so, wie wir Menschen das mit unseren Kindern tun.
Hope’s Freundschaft mit Amory basiert auf gegenseitigem Lernen, Lehren und auch Fördern. Wenn dann eine Fähigkeit beherrscht wird, suchen sich die Orangutans auch wieder andere Freunde, von denen sie weitere Dinge lernen.
Bei wilden männlichen Orangutans dauern diese Freundschaften durch die Pubertät und manchmal bilden sie größere Gruppen und manchmal kommt es dazu, dass diese Männchen ein Weibchen mit Gewalt dazu bringen, sich mit ihnen zu paaren.
Halbwüchsige Weibchen hingegen suchen eher die Einsamkeit und bleiben dort, wo sie aufgewachsen sind.
Wenn Weibchen und Männchen erwachsen werden gehen sie alle ihre eigenen Wege. Anders als andere Primaten leben Orangutans alleine. Nicht weil sie andere Artgenossen nicht mögen, sondern weil Futter im Regenwald heilig ist und schwer zu finden. Der Regenwald kann große Familienverbände nicht ernähren, die die Größe von Orangutans erreichen. Dort, wo viele Früchte auf Bäumen wachsen und herabfallen, kann man manchmal mehrere Tiere gemeinsam fressen sehen.
Hope und Amory in der Jerora Waldschule, ®Sintang Orangutan Center
Hope und Amory sind immer noch sehr oft gemeinsam. Sie spielen, bauen Nester und suchen ihr Futter zu zweit. Sie teilen das Futter sogar, wenn einer es bereits im Maul hat. So wurden sie dabei beobachtet, als Hope schon eine Frucht im Maul hatte, und Amory dann auch davon wollte. So kauten sie dann Maul an Maul an derselben Frucht.
In der Nacht wurden sie dabei „erwischt“, als sie gemeinsam in einem Nest zum Schlafen gingen.
Wir hoffen für Hope, dass sie die Quarantänestation bald verlassen wird können. Dazu brauchen wir aber Daten aus Jakarta vom Prodia Labor. Ohne diesen Bericht sind wir gemäß den Regeln der Forstaufsicht nicht berechtigt, sie in die Rehabilitation zu schicken. Amory wartet auch auf die Ergebnisse, so konnten wir die beiden wenigstens zusammen unterbringen und sie können miteinander spielen und schlafen.
Hope ist sehr aktiv und hält bedacht Ausschau nach uns, wann wir ihr Futter vorbereiten. Wie auch Menschen hat jeder Orangutan seine eigenen Erfahrungen gemacht und deshalb vor den verschiedensten Dingen Angst. Traumatische Ereignisse der Tiere verstärken diese natürlich. Eines Tages wagte sich eine kleine Spinne in Hopes Käfig. Hope begann zu schreien und nahm ein Stück von einem Ast und schlug solange auf die Spinne ein, bis die sich endlich verzog. Wir fragen uns, ob sie vielleicht von einer giftigen Spinne gebissen wurde, als sie noch als Baby mit ihrer Mutter lebte.
Dennoch war es gut, wie sie reagierte. Sie wehrte die Spinne ab und zeigte so, dass sie ihre Angst im Griff hat.
Die Pfleger müssen die Orangutans auch dahingehend schulen, vor bestimmten Dingen sicherheitshalber Angst zu haben. So zeigen sie ihnen beispielsweise Gummischlangen und wackeln mit ihnen herum, damit die Tiere Respekt lernen. Das ist in Freiheit überlebenswichtig.
Eine NGO (Yasasan Planet Indonesia) hat das SOC informiert, dass ca. 2 Stunden von Sintang entfernt, ein Orang Utan Mädchen als Haustier gehalten wird.
Am 30. Juni fuhr das Team gemeinsam mit der Forstaufsicht zu den Bauern um das in etwa zweijährige Orang Utan Weibchen zu konfiszieren.
Sie ist sehr aktiv und war für sieben Monate bei der Familie. Sie war die meiste Zeit in einem Käfig, 4 mal 6 Meter eingesperrt, wurde aber auch zum Spielen manchmal rausgelassen. Sie bekam meist nur das Essen, das die Bauern auch essen, ab und zu mal Früchte. Ihre Lieblingsspeise sind Kekse...
Einmal am Tag wurde sie gebadet.
Jetzt ist sie im SOC in der Quarantäne, um sie auf die neue Situation vorzubereiten und sie an das Futter zu gewöhnen, das Orang Utans eigentlich fressen sollten. Medizinische Checks folgen dann, wenn sie eine Zeit lang hier ist.
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