trainingswald für otan

Im Oktober 21 begannen ein paar Babies gemeinsam mit dem Training im Wald:

Otan, Julia, Gieke und Joss.

Otan wollte anfangs nicht auf die Bäume klettern und musste von den Pflegern dazu animiert werden. Auch war sie nicht sofort mit den anderen Babies unterwegs, weil man genau prüfen musste, wie weit sie schon ist und ob man ihr das Training schon zumuten konnte.

Sobald das fest stand, war sie dann jedoch rasch in Gesellschaft. Und genauso rasch begann Otan zu klettern und sogar Futter zu finden! Sie fraß sogar Rinde und frische Blätter. 

Auffallend ist nur, dass Otan die männlichen Pfleger scheinbar fürchtet und es denen nicht möglich ist, sie vom Baum herunterzuholen.

®Sintang Orangutancenter

update April 2021

Otan, das kleine Orangutanbaby, das wir im Jänner 21 retten konnten, ist jetzt sieben Monate jung. Sie ist in guter Verfassung und bekommt bereits die beiden Schneidezähne oben und zwei unten. Sie hat mittlerweile gelernt, weiche Früchte zu fressen, wie Bananen, Orangen, Ananas und Kokoswasser zusätzlich zu ihrer Milch. Sie klettert auch schon auf ihr Bett, aber beim Runterklettern hat sie noch Probleme und schreit nach Hilfe. Jeden Morgen bekommt Otan auch ein Sonnenbad, um ihren Vitamin D Bedarf zu decken und unser Team trachtet jeden Tag danach, dass Otan sich gut entwickeln kann.

und wieder.... ein baby: otan

®Sintang Orangutan Center

Anfang diesen Jahres, am 21. Jänner 2021, konnte von der Rettungseinheit der „Kalimantan Nature Conversation Office“ des Forstministeriums gemeinsam mit der Polizei und dem Sintang Orangutan Center wieder ein Baby konfisziert werden. 

Das verwaiste Mädchen war winzig und weniger als drei Monate jung. Sie hatte noch nicht mal Zähne und nur durch ein Wunder hat sie die drei Wochen überlebt, die sie in Gefangenschaft war. 

Der „Eigentümer“ erklärte, er habe das Tier von einem anderen Bauern, der es gefunden hatte, als die Mutter vor ein paar Einheimischen davonlief. Die Mutter sei angeblich geflohen und hatte ihr Baby zurückgelassen.

So tat ihm das Tier leid, und er nahm sie mit nach Hause. 

Wie auch immer er diese Geschichte erzählt, es ist Tatsache, dass eine Orangutan Mutter ihr Kind bis zum Tode verteidigen würde und niemals im Stich lassen würde.

Das ist eine der größten Herausforderungen, denen das SOC gegenübersteht: den Menschen hier klar zu machen, dass wir alle dafür verantwortlich sind, wie wir mit der Natur und den Tieren umgehen. Die Menschen müssten eingebunden werden in den Tierschutz. Aber dafür müssten sie auch verstehen, warum.

Der „Besitzer“ erklärte weiter, er hätte keine Möglichkeit gehabt, die richtige Milch für das Baby aufzutreiben, so gab er sie weiter an einen Einheimischen im Bezirk Rawak Hilir. Dieser hatte dann schließlich die Forstpolizei gerufen, denn er konnte für das Kleine nicht sorgen. 

Otan hatte Durchfall, als wir sie fanden, und in Sintang angekommen, mussten wir auch feststellen, dass sie Fieber hatte.

 

Überraschenderweise hat sie sich jedoch rasch wieder erholt und sie entwickelt sich auch gut. Zwei der Zähne im Unterkiefer stoßen bereits durch, die Pfleger geben ihr fünf bis sechs Mal täglich Milch, wechseln die Windeln, wenn nötig und wann immer möglich, bekommt Otan ein Sonnenbad, damit sie genügend Vitamin D aufbaut.

Sie wird in eine spezielle Baby-Unterkunft kommen, bis sie in etwa ein Jahr alt ist, und wenn sie ein wenig Unabhängigkeit zeigt, wird sie mit anderen Babies aus Sintang gemeinsam in der Waldschule ihre ersten Kletterversuche unternehmen.