ein update und geschichten über einige Orang Utans im soc


Matuari, lebt in der Jerora Schule. Jedoch kann er die Waldschule nicht besuchen, weil die Käfige für erwachsene männliche Orangutans fehlen. Er wurde 2007 geboren. Was hier im Center zerbrechen kann, wird von ihm erfolgreich zerstört. Er ist ein sehr starker männlicher Orang Utan, aber er hat auch die Geduld, jeden noch so widerspenstigen Knoten zu entwirren oder Schrauben zu lockern. Sein Favorit sind jedoch Stäbchen, mit denen er Futter von außerhalb des Käfigs "fischen" muss.  Wie alle von ihnen kam auch er völlig traumatisiert ins Center. Wir wissen nichts aus seiner Vergangenheit, aber so wie er sich benommen hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass er mitansehen musste, wie seine Mutter getötet wurde, bevor er an illegale Tierhändler verkauft wurde.


Jamilah wurde ca. 2001 geboren. Sie lebt in Jerora in einem Sozialisierungskäfig mit Penai. Sie liebt es, mit den Babies zusammen zu sein. Aber sie ist auch ziemlich frech zu den Pflegern. Wenn diese sie in einen anderen Käfig bringen wollen, um ihren zu reinigen, dann setzt sie sich in die Türe und sekkiert die Pfleger mit einem Stock, während diese ihren Käfig putzen. 

Sie ist ein erwachsenes Weibchen mit viel schlechter Erfahrung bevor sie im Center ankam. Ihre Mutter wurde von Jägern getötet, und auch sie wurde am linken Auge getroffen und ist auf diesem Auge blind. Sie wurde dann ca. 12 Jahre auf einer Palmölplantage gehalten, musste dort Bier trinken und Zigaretten rauchen. Sie wurde von den Plantagenarbeitern sehr schlecht behandelt. Wahrscheinlich deshalb zeigt sie sehr deutlich, wen sie mag und wen nicht. Die meisten Orang Utans hier haben vor ihr Respekt bis sogar Angst. Im SOC gibt es nur zwei Personen, die sie wirklich mag. Wenn sie ihre Tage hat, dann kommt es allerdings vor, dass sie mit männlichen Pflegern flirtet! 

Frauen kann Jamliah überhaupt nicht leiden. 


Beno ist in etwa 2008 geboren. Er ist ein sehr freundlicher männlicher Orang Utan, braucht aber noch Zeit, um mehr Selbstvertrauen zu bekommen. Die Zeit wird das schon machen.

Er bewegt sich sehr langsam, ausser wenn er vor bissigen Ameisen fliehen muss. Er ist bis heute noch nicht fähig, sich von Ast zu Ast zu bewegen, daher rutscht er dann den Baum hinunter wie es Feuerwehrmänner tun. Auf dem Boden angekommen, rennt er sofort zu den Pflegern, damit die ihm helfen, die lästigen Ameisen loszuwerden. Er mag auch Regen nicht. Nicht einmal dann, wenn er mit Futter gelockt wird.

Als Beno bei uns ankam, konnte er fast nicht gehen. Auch er wurde in einem viel zu kleinen Käfig gehalten und hat daher auch keine Muskeln ausbilden können.  Sein Fell war wunderschön dick und lang - das ist aber kein gutes Zeichen. Im Gegenteil: wenn das Fell so "schön" ist, dann konnte oder kann sich das Tier nicht bewegen. Daher ist das Fell auch nicht abgenützt.

Beno liebt die jüngeren Artgenossen, wird aber auch des öfteren von ihnen sekkiert. Er war einer der ersten, die in die Tembak Waldschule gebracht wurde. Lange Zeit machte er keine Fortschritte, und die anderen Orang Utans begannen immer mehr, ihn zu "mobben". Daher haben wir uns entschlossen, ihn wieder zurück nach Sintang zu bringen, wo er gemeinsam mit den Jüngeren sein Selbstvertrauen aufbauen kann. 

Das half ihm enorm und er ist auf gutem Weg. Nester bauen kann er allerdings immer noch nicht.

Seine Futteraufnahme ist ein bisschen eigen: was immer er bekommt, nimmt er samt der Schale in sein Maul und wartet so lange, bis er sicher ist, dass es seins ist.


Bablu ist in etwa 24 Jahre alt. Sie ist unser perfekter "Wasserwerfer". Sie weiß genau, wie sie die Pfleger mit dem Wasser, das sie durch ihre Zähne spritzt, erreichen kann. Sie trifft jedesmal.

Es gibt nur einen, mit dem sie ihr Futter teilt: Rocky. Aber auch Rocky muss danach fragen. Aber er darf ihr sogar Futter aus dem Maul nehmen, und es ihr dann wieder geben. 

Bablu lebte 17 Jahre ein Menschen-Dasein. Die Mutter getötet, um dann an eine Familie in Putussibau verkauft zu werden, später dann bei einer Familie in Singkawang, von wo wir sie retten konnten. Als Familienmitglied bekam sie auch das Essen der Menschen, was sie extrem fett werden ließ. Sie trug ein Kopftuch und ging auf die Toilette - auch in der Nacht! Als Bablu bei uns ankam, war sie nach jeder Bewegung bereits atemlos, und es dauerte lange, bis sie sich an ihr eigentliches Futter gewöhnen konnte - Früchte und Gemüse. Aber sie hat eine Menge an Gewicht verloren seit ihrer Ankunft.

Es schien so, als begriff Bablu gar nicht, dass sie kein Mensch ist. Sie mochte keinerlei Dinge, die Orang Utans eigentlich lieben, sie wollte nicht spielen, sie war meistens grantig.

Erst als wir sie mit den etwas älteren Babies zusammenbrachten, zeigte sie ein bisschen Spielfreude. Allerdings möchte sie nicht, dass wir das sehen. Wenn wir sie beobachten, und sie kriegt das mit, hört sie sofort auf und tut so, als wäre ihr langweilig.

Bablu liebt es, auf dem Dach des Käfigs mit allen Vieren zu hängen und dort wild herum zu schaukeln.

Mittlerweile hat sie ein Baby, Artemis, das in Sintang in der Quarantäne geborten wurde. Bablu lebt in Sintang.


Mungki, 19 Jahre alt, kam auch traumatisiert und gestresst im Center an. Hier lebt er immer noch. Er teilt sein Futter noch immer nicht mit Anderen und wird sehr leicht nervös, wenn er fremde Menschen sieht. Er hat wunderschöne lange Arme mit langen Fingern. Er liebt die weiblichen Pfleger und ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. 

Mungki war über 10 Jahre lang als Haustier gehalten worden und die meiste Zeit in einem Käfig eingesperrt. Als er eines Tages daraus entkam, mussten die Leute erkennen, welche Kraft ein Orang Utan entwickeln kann. Sie brauchten 10 Helfer, um ihn so halbwegs wieder in seinen Käfig zu bringen. Das war allerdings auch seine Rettung, denn die Halter informierten die Polizei, damit die ihn abholen kamen. Seine physische Konstitution war ganz in Ordnung, aber seine psychische Verfassung war schlimm. Wenn er gestresst ist, schaukelt er seinen Körper von links nach rechts. Mungki mag keine Menschen. Deshalb ist er mit Vorsicht zu behandeln.


Agung, 13 Jahre alt. Er lebt in der Jerora Waldschule. Ein freundlicher männlicher Orang Utan. Er ist leicht an seinem dünnen Körper und seinem dunklen, langen Fell zu erkennen. Er liebt Futter so sehr, dass er zuerst alles in sein Maul steckt, bevor er beginnt zu kauen. Bananen sind sein Favorit und wenn man an seinem Käfig vorbeigeht, ohne ihm eine davon abzugeben, wird er wirklich "böse". Agung wurde 2015 von seinem Dasein als Haustier erlöst.

Dezember 2020: AGUNGS ZÄHNE

Agung ist 13 Jahre, männlich und hat einige sehr schlechte Zähne aufgrund der schlechten und mangelhaften Ernährung, die er als „Haustier“ erfahren hat. Bis heute versucht das Team in Sintang, ihn mit den Lebensmitteln zu füttern, die für einen Orangutan nötig sind. Aber das ändert nichts am Zustand seines Gebisses. So kann er beispielsweise nur mehr ganz weiches Futter zu sich nehmen.  2019 hat seine Behandlung begonnen, und es wurde ein lokaler Zahnarzt zu Hilfe gerufen um Agung zu behandeln. 

Das ist die erste derartige Behandlung in Sintang.

Der Arzt füllte einige Zähne, zog mehrere Nerven und Agung’s Zustand besserte sich zusehends. Bis Dezember. Dann wurde Agungs Zustand plötzlich schlechter, er wurde sehr schwach und musste auf der Intensivstation behandelt werden. Ein Bluttest ergab eine mögliche bakterielle Infektion mit Staphylocossus Sciuri, die sich auf den gesamten Körper ausbreitete. Er musste künstlich ernährt werden, bis heute, denn es fehlt das Röntgengerät, und es kann nicht festgestellt werden, ob ein Organ in Mitleidenschaft gezogen worden ist.


Selly, 6 Jahre jung. Sie lebt mittlerweile in Tembak. Sie ist ein tapferes kleines Mädchen, obwohl die Pfleger sie während der ersten Monate im Center in den Schlaf wiegen mussten. Sie ist ein Akrobat und liebt es, andere Nester von den Babies zu zerstören. In der Waldschule haben die Pfleger ihre Not mit ihr, weil wenn Selly erst einmal oben ist auf einem Baum, kommt sie schwer wieder herunter. Was an sich ja wunderbar ist, aber die Pfleger müssen auch wieder zurück und auch ein Schultag hat ein Ende.

Sally war eineinhalb Jahre alt, als sie ins Center kam. Sie war in einem Geschäft in Belimbing, wo der Inhaber sie von einem Wilderer gekauft hatte. Nach einiger Zeit tat das Tier dem Mann leid, und er brachte sie zu uns. Sally ist sehr aktiv und sie liebt jeden.

Selly ist seit Oktober 2021 in Betung Kerihun in Freiheit. 


Maya, sechs Jahre.

Im Februar 2015 kam Maya ins Sintang Orang Utan Center. Mittlerweile lebt sie in der Tembak Waldschule. Sie war erst eineinhalb Jahre jung und lebte in einer sehr kleinen Box. Sie war immer noch zu jung, um sie mit den Anderen zusammenzubringen, so entschieden wir, dass sie mit Sally zusammen sein sollte. Maya schrie lauthals, wenn Sally sie zum Spiel animieren wollte, sie glaubte, dass Sally es nicht gut mit ihr meinte. Sie waren nicht wirklich Freunde.

Aber von einem Tag zum anderen wurden die beiden unzertrennlich und Maya schrie wieder ab und zu, diesmal aber, weil sich Sally zu weit weg von ihr bewegte. Wo immer Sally hinging, Maya war auf ihrem Rücken. In der Waldschule ist Sally manchmal zu schnell für Maya und dann wird sie panisch, weil sie nicht mehr weiter weiß. Dann kommt es vor, dass die Pfleger Maya vom Baum holen müssen. Ihr Favorit ist der Wasserschlauch im SOC. Sie ist sehr neugierig, intelligent und aktiv. Ein paar ihrer Finger fehlen, so als wären sie abgeschnitten worden. Die Wunden waren infiziert bei ihrer Ankunft. Es waren wahrscheinlich Macheten, mit denen ihre Mutter getötet worden war, die auch ihre Finger trafen.

 

Maya ist seit Oktober 2021 in Betung Kerihun in Freiheit. 


Dora, auch 2014 geboren ist auch sehr clever und dominant und sie schreit, wenn sie ihr Futter nicht pünktlich bekommt. Sie lebt in der Jerora Waldschule. Sie spielt am liebsten mit Wasser und sie spuckt es jedesmal durch den Käfig, wenn jemand vorbei geht. Sie war erst zwei Jahre, als sie ankam. Mehr von ihr wird später noch folgen....

 

Dora genießt seit Anfang 2023 in Betung Kerihun ihre Freiheit.


Aming, ebenfalls in 2014 geboren, ist ein sehr freundlicher und ruhiger kleiner Orang Utan und lebt in der Jerora Waldschule. Er war sofort "heimisch", als er in Sintang ankam, er spielt mit allen und liebt alle Pfleger. 

Nachdem er so einen ruhigen Charakter hat, wird er auch dafür eingesetzt, nervöse Orang Utans einzugewöhnen, die vielleicht noch ängstlich sind.

Aming kommt aus einer Haltung als Haustier. Er war für ca. einen Monat bei einer Familie, die ihn von einem Wilderer gekauft hatte. Weil sie wussten, dass es illegal ist, einen Orang Utan zu halten, brachten sie ihn zu uns.

Weil er noch so klein war, brachten wir ihn mit Mona zusammen. Mona schrie sehr oft und Aming schien sie zu beruhigen.  Aming wird von Tag zu Tag aktiver und er wird sich sicherlich gut entwickeln.

 

Aming ist mittlerweile in Betung Kerihun angekommen. Hier die ganze Geschichte der Freilassung.


Leon, sechs Jahre jung, lebt in Tembak. Er ist ein sehr vifer kleiner  Orang Utan Mann. Er ist den Anderen um einiges voraus, wenn es um die Puzzles in den Käfigen geht. Sein Favorit ist aber die Kokosnuss.

Er wurde in Nanga Sokan, im Bezirk Melawi gerettet als er ca. zwei Jahre alt war. Er ist am liebsten mit Vicko zusammen.

UPDATE Juni 2021: Leon ist seit April 2021 in Freiheit in Betung Kerihun.


Vicko, sieben Jahre jung, lebt in Tembak. Sie wurde im Alter von ca. zwei Jahren aus einem Haushalt gerettet, wo sie als Haustier gehalten wurde. Sie lebt nun seit fünf Jahren in Tembak, aber sie ist immer noch nicht fähig, alleine zu überleben. Sie kann die weiblichen Tierpflegerinnen nicht leiden....

 

Mittlerweile ist Vicko schon ausgewildert worden und lebt in Betung Kerihun. Hier eine kleine Geschichte über ein Treffen mit ihr.


Moni, drei Jahre, männlich. Er lebt in der Tembak Waldschule. Moni ist ruhig und auch sehr intelligent. Er kann bereits Nester bauen, was für sein Alter wirklich besonders ist. Er liebt Kokosnüsse und kann sie sogar selbst öffnen.

Er kann mittlerweile Nester bauen, Futter finden und ist sehr gut sozialisiert mit den anderen Orangutans.


Rocky, 2013 geboren, ist ein sehr verspielter Orang Utan, der alles liebt, was wir ihm zur Verfügung stellen. Rocky lebt in Jerora. Er stiehlt jedoch auch die Spielsachen aus den Nachbarkäfigen mit Vorliebe. 

Er ist einer der wenigen Freunde von Bablu, er darf ihr sogar ihr Futter wegnehmen....

Mehr Infos folgen auch über ihn..

 

Rocky genießt seit Anfang 2023, in Betung Kerihun sein Leben!


Boy, 2012 geboren, ist am leichtesten zu erkennen, weil er leider sehr sehr dick ist. Meistens werden Orang Utans in Käfigen vorgefunden bei ihrer Rettung, das erwarteten die Polizei und das Rettungsteam auch bei Boy´s Rettung. Aber was sie fanden, war ein kleiner Orang Utan, der in Kleidern herumlief. Er wurde wie ein Menschenkind aufgezogen, trug Kleidung und Windeln. Er bekam täglich eine Dusche, seine Zähne wurden geputzt und er war an die Toilette gewöhnt. Er fragte sogar nach einem sauberen T-Shirt, wenn seines schmutzig war.

Glücklicherweise dauerte es aber nicht lange, ihn an seine neue Umgebung in Sintang zu gewöhnen, obwohl er sehr ängstlich war. Aming half ihm, langsam seine Scheu abzulegen und sich Orang Utan Gewohnheiten anzugewöhnen. Seine Fortschritte waren schön zu beobachten, weil er sich nicht lange Zeit ließ damit, sich wie ein Orang Utan zu benehmen.

 

Boy ist seit Ende 2022 in Betung Kerihun in Freiheit.


Niky Chris, acht Jahre alt, ist sehr interessiert an allem, was wir ihr zur Verfügung stellen. Sie lebt in Jerora. Ihre Lieblingsspielzeuge sind allerdings natürliche Dinge wie Kokosnüsse oder Ameisennester. Wenn sie Rattan Stäbe bekommt, versammeln sich Oli und Rocky um Nicky, um sie dabei zu beobachten, wie sie die Stäbe auseinander nimmt. Sobald sie damit fertig ist, machen sich die anderen daran, die Fasern zu fressen. Sie lässt es (noch) zu, weil sie noch nicht stark genug ist, nein zu sagen, aber sie weint, wenn ihr das Futter weggenommen wird. Sie beginnt von neuem und frisst dann erst. Niky Chris ist noch nicht lange im Center. Auch sie wurde als Haustier gehalten, in einem Käfig, allerdings mit einer Kette um den Hals. Sie bekam Reis, gezuckerte Säfte und Früchte zu fressen. Natürlich war sie untergewichtig und mangelernährt. Aber sie erholt sich rasch und sie wird ein toller und wilder Orang Utan werden. Da sind wir sicher.

 

Nicky  ist seit Oktober 2021 in Betung Kerihun in Freiheit. 


Alle Bilder und Originaltexte wurden uns vom Sintang Orang Utan Center zur Verfügung gestellt.

Quelle: http://soc.or.id/sintang-orangutan-center/meet-orangutan/

Alle Bildrechte: ©Sintang Orang Utan Center