Putri Tanjung, 14 Jahre alt, eine sehr dominante Dame den anderen Orang Utans gegenüber.
Sie zerstört gerne. Sie zerstört die Einrichtung in den Käfigen, sie zerstört die Böden und alles, was ihr in den Weg kommt. Sie zeigt, wie stark diese Tiere sind, denn es ist nicht leicht, die Betonböden zu beschädigen. Sie wurde aus einem 1.5m3 Käfig gerettet, und es ist ein Wunder, in welcher Verfassung sie war, als sie bei uns ankam. Sie bekam nur Früchte und Reis zu fressen.
UPDATE Juni 2021:
Am 7. April 2021, als wir auch Leon, Ribang und Viko in Betung frei ließen, sind wir auf Putri Tanjung gestoßen. Besser gesagt, sie hat sich uns genähert. Gerade so, als wollte sie die Tiere begrüßen, mit denen sie einige Jahre in Sintang verbracht hatte. Aber leider war Liesje nicht bei ihr.
Schon im Jänner 21, als wir Terra und Moni freigelassen hatten, war Liesje nicht mehr bei ihrer Mutter. Wir folgten ihr sieben Tage lang. Manchmal stehlen schwangere Orangutans die jungen Babies anderer Mütter. Das führt sehr oft zum Tod der Kleinen, da diese ja noch von der Muttermilch abhängig sind. Liesje war aber bereits auch schon soweit, dass sie von Blättern und Früchten leben konnte, also hofft das Team, sie eines Tages wieder zu sehen.
Am 7. Apil, einem sonnigen Morgen, als sich der Nebel schon gelichtet hatte, ließen wir weitere drei Orangutans in Betung Kerihun in die Freiheit: Leon, männlich, sieben Jahre, Ribang, männlich, acht Jahre alt und Viko, weiblich, acht Jahre alt.
Um genau 9 Uhr früh konnten die Tiere ihre Käfige verlassen und in ihrem eigentlichen Zuhause, dem Regenwald ankommen. Viko kletterte sofort auf den ersten Baum, hielt dann kurz inne, um ihre nächsten Schritte zu planen.
Leon war zurückhaltender... er wollte nicht sofort aus dem Käfig kommen, und sah sich dort drinnen noch genauer um, so als hätte er etwas vergessen. Und tatsächlich, er fand die letzte Tomate, die dort noch versteckt war. Es war gerade so, als wüsste er, dass dies nun die letzte Tomate ist, die er bekommen wird für den Rest seines Lebens, und er genoss sie noch innerhalb seines Transportkäfigs. Als er fertig war, siegte dann doch die Neugier, und er kletterte sofort auf den nächsten Baum.
Ribang machte keine Anstalten, er war in der Sekunde auf dem nächsten Baum. Hoch oben hielt er jedoch inne, und wusste nicht so wirklich, was er jetzt als nächstes tun sollte.
Für uns als Team und Pfleger ist das immer ein großartiger Moment, auch wenn wir natürlich auch traurig sind, dass unsere „Freunde“ jetzt nicht mehr mit uns im Camp sind, so ist es doch genau DAS, wofür wir jahrelang kämpfen und arbeiten. Und natürlich hoffen wir, dass es auch diesen dreien gut gehen wird in ihrem neuen, wirklichen Zuhause.
Quelle: Newsletter aus Sintang ®Sintang Orangutancenter
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