30. Jänner 2021, 10:00. Im Regenwald hat sich der Nebel gelichtet und das Rauschen des Flusses vermischt sich mit den aufgeregten Stimmen der Menschen, die Zeugen dieses großartigen Ereignisses werden. Der Moment ist gekommen und Terra und Moni verlassen den Transportkäfig und klettern sofort hoch hinauf in die Baumkronen.

In etwa zehn Metern Höhe machen sie Pause. Nicht, um noch einmal zurück zu blicken, sondern um ihre nächsten Schritte zu planen.

Für uns, die wir so viel Zeit verbracht hatten mit den beiden ist es kein Moment der Traurigkeit, weil sie uns vielleicht schon vergessen, sondern es ist viel mehr ein Glücksmoment. Zu sehen, wie die Tiere in ihrer Heimat ankommen, sich sofort aklimatisieren, DAS ist unsere Aufgabe.

Als Elternteil ist es auch zu akzeptieren, dass die Kinder irgendwann unabhängig werden und das Haus verlassen, um ihren eigenen Weg zu gehen. 

Das Ende der Reise ist ein neuer Anfang für ein Leben in Freiheit. Und was war das für eine Reise!

TERRA kam 2013 nach Sintang als sie gerade mal zwei Monate jung war. Sie kommt aus der Ketungau Tenga Region im Bezirk Sintang. Sie ist ein Opfer der Wilderei. Sie war sieben Jahre in Sintang in Pflege und in der Schule, und jetzt ist sie bereit für die Wildnis.

MONI kam 2015, er war zweiendhalb Jahre und kam aus Badau in der Kapuas Hulu Region. Er wurde als Haustier gehalten, lebte mit einer Kette um den Hals in einem Holzverschlag vor dem Haus eines Bauern. Nach fünf Jahren Rehabilitation in Sintang ist er endlich soweit, um in seine Heimat, den Regenwald zurück zu kehren.

®Sintang Orangutan Center