Jacques und Boy sind nun Nummer 22 und 23, die in Betung Kerihun im Oktober 2022 freigelassen wurden. Diese Aktion war die fünfte, die gemeinsam mit dem SOC, der BKSDA und der Balai Desar Taman Nasional Betung Kerihun dan Danau Sentarum (TaNa Bentarum) durchgeführt worden ist. 

Ziel ist es, alle Orangutans, die sich im SOC befinden, eines Tages in Betung Kerihun freizulassen.

Am 13. Oktober 2022 wurden Jacques und Boy über Putussibau nach Betung Kerihun gebracht. Diese Reise dauert sechs Stunden, geht weiter über einen Fluss mit dem Speedboot zum Mentibat Basiscamp nach weiteren drei Stunden.

Dort angekommen, wurden die beiden noch eine Nacht in einem Käfig gehalten, damit sie zur Ruhe kommen können.

Am nächsten Tag ging es weiter flussaufwärts in ein neues Gebiet namens Jepala Lala. Dieses ist in etwa 1,5 Stunden entfernt vom Basiscamp.

Jepala Lala ist ein sehr steiles Gelände, weiter weg von den Bergen im Gegensatz zu Rongun, das sich nahe dem Gebirge befindet. Um 09.30 morgens kamen die beiden dann endlich dort an. Die lange Reise hat sich gelohnt. 

Jacques war der erste, der seinen Käfig verlassen hat und ist sofort auf den nächstgelegenen Baum geklettert. In der Mitte stoppte er und beobachtete noch eine Weile die Menschen im Boot.

Boy dagegen blieb auf seinem Käfigdach sitzen und fraß noch genüsslich seine Kokosnuss, bevor er dann doch seinem Freund folgen wollte.

Eine Weile blieben sie noch zusammen, später kletterte Jacques in Richtung Berge während Boy in Richtung Flussufer wollte.

Das Futter, das Jacques in seiner neuen Heimat fand, war gerade richtig. Reife Früchte, Blätter und er blieb lange in der Baumkrone in Sichtweite der Pfleger.

Boy traf später zufällig wieder auf seinen Freund, nachdem er sich auf dem Waldboden ein Nest gebaut hatte, aber es sich offenbar anders überlegt hatte und nicht rasten wollte.

Darauf gingen die beiden wieder gemeinsam „auf die Pirsch“. 

Boy war allerdings mehr an den Menschen interessiert, die den beiden noch folgten. Die Pfleger beobachten die Tiere ja einige Zeit lang in Betung, um sicher zu gehen, dass die Orangutans auch gut zurechtkommen.

Am nächsten Tag wurde Jacques aber nicht mehr gesichtet. Boy streifte immer noch in der Nähe der Pfleger umher, bis zum 23. Oktober. Von da an wurde er auch nur mehr seltener gesehen.

Vermutlich sind die beiden gemeinsam stromabwärts gewandert.